Ihr Lieben,
es braucht auch für einen Blogbeitrag Zeit und vor allem Muse, zumindest bei mir, da ich mich jetzt nicht wirklich als Verfasserin guter Texte titulieren möchte. Dennoch hatte ich mich ja bewusst beim Aufbau des Webshops dazu entschieden, ebenfalls ein Journal mit aufzunehmen.
Nur selbstkritisch gesagt: Was soll die Seite bringen, wenn man sie nicht wirklich nutzt? Also habe ich mir jetzt ein neues Ziel gesetzt: Dieses Baby zukünftig liebevoller zu pflegen.
Und hier ist er nun: seit längerer Zeit mein neuer Beitrag.
Heute widme ich mich voll und ganz dem Thema: Wie es mir so in den ersten Wochen seit Eröffnung meiner Onlineboutique ergangen ist.
Um es in wenigen Worten zusammenzufassen: Ich bin Achterbahn gefahren!
Und jeder, der einmal Achterbahn gefahren ist, weiß wie sich das Ganze so anfühlt: Nervosität, Vorfreude, Lachen, Schreien, auch Tränen und Herzrasen...um hier mal einige Punkte aufzuzählen...hinzu kamen bei mir, wie es für eine Achterbahn auch optisch aussieht: Höhen und Tiefen.
So ein Onlineshop bietet ja Vorteile, die sich insbesondere zu Corona Zeiten bemerkbar machen. Als Selbstständige ein Ladenlokal anzumieten, ohne sicher zu wissen, wie sich die nächsten Monate entwickeln: das erschien mir ein zu großes Wagnis aus der allgemeinen Situation heraus. Miete, Personal, Einrichtung, Warenmenge...um hier nur einmal die größten Kostenpunkte zu nennen. Ich entschied mich daher für den anderen Weg. Online starten und dann, zu gegebener Zeit, vielleicht eine kleine Boutique (mein Traum) in Berlin eröffnen.
Ein Bekannter sagte sinnbildlich so schön dazu: „Wenn Du online startest, so ist die große Aufgabe, sichtbar zu werden. Das ist in der großen Onlinewelt so, als hättest Du einen Laden angemietet, der sich in einem tiefen Kellerloch einer Seitenstraße befindet, denn Du musst erst einmal gefunden werden.“ Wie recht er damit hat, zumal mein Talent sich bis dato nicht wirklich auf Onlinemarketing spezialisiert hat. Ich persönlich bin nämlich gar kein Fan von Flugblättern, die bei mir sofort im Müll landen, von aufdringlichen Newsletteranmeldungen, die ich beim Aufrufen einer Webseite erst einmal wegdrücken muss, von Zuballern von Stories bei Instagram-um hier nur mal ein paar Punkte zu nennen. Nichts desto trotz: ich muss erst einmal überhaupt sichtbar werden!
Was ist also eine gute Strategie? Sichtbar sein, aber das ist zumindest meine Philosophie, dabei nicht aufdringlich. Und ich darf auch erst einmal lernen, was meine potenziellen Kundinnen suchen. Und da sind wir schon bei einer Krux des Onlinehandels, insbesondere für meine Ware, die sich im wertigeren Segment befinden: In einem Geschäft würde ich direkt in die Kommunikation zu meinen Kundinnen kommen, Online sind die Möglichkeiten da doch begrenzt. Mag sein, dass ich auch hier sehr altmodisch unterwegs bin, aber es geht nichts, wie ich finde, über ein persönliches und direktes Feedback. Was gefällt, was fehlt, was kommt gut an, welche Größen sind gefragt, was für Fragen treten auf?
Und hier sind wir, bei meiner persönlichen Achterbahn:
Ich will es gerade aus sagen: Es hat mich bis hierher viele schlaflose Nächte gekostet. Was mache ich, wenn meine selektierten Artikel nicht ankommen, was mache ich wenn ich zu viel, zu wenig habe? Wie komme ich in die Kommunikation zu meinen Kundinnen? Welche Serviceangebote kann ich leisten? Und neben den schlaflosen Nächten ist es auch ein leichtes, unendlich viel Geld zu investieren, um „sichtbar“ zu werden. Seit dem Launch meines Shops konnte ich mich vor potenziellen Marketingexperten kaum retten. Interessant ist hierbei die Tatsache, dass sich die wenigsten wirklich mit mir und meiner Philosophie auseinandergesetzt haben, sondern mir direkt das große Geld versprochen haben. Sicherlich, ich habe diesen Shop ins Leben gerufen, um mein Auskommen zu haben. Von irgendetwas muss jeder leben, aber meine Idee ist ein gesundes Wachstum mit liebevollen Kundinnen, die meinen Shop, meine Werte, meine Ware und meinen Service zu schätzen wissen...das dauert...und an dieser Stelle sage ich HERZLICHEN DANK.
Ich hatte bis hierher auf meinem Weg bereits wunderbare Begegnungen mit tollen Menschen und freue mich auf viele weitere neue Begegnungen. Mein Weg lässt sich kurz wie folgt beschreiben: aufregend, herausfordernd, spannend. Ich sitze also noch mitten drin, in der Achterbahn. Aktuell stelle ich mir nach meinen bisherigen Erfahrungen die Frage, wohin ich „mein Baby“ jadhe entwickeln möchte. Einige Überlegungen sind gefestigt, andere reifen und entwickeln sich...wahrscheinlich ein ganz natürlicher Prozess. Ich habe mir von Anfang an gesagt, dass Mode Spaß machen soll. Da ich persönlich auch im Privaten nicht immer 100% umweltbewusst agiere, aber das Bewusstsein dafür immer mehr in den Fokus gerät, fahre ich diese Philosophie aktuell auch für jadhe.
Ich werde perspektivisch dieses Thema durch eine bewusste Selektion meiner Marken fokussieren und habe daher entschieden, die Ware aufzunehmen, die ich passend erachte. Meist darauf bedacht, dass die Artikel und Marken eine Geschichte erzählen können.
Mit der bewussten Selektion meiner Artikel stehe ich mit jadhe für mehr Slow Fashion, statt Fast Fashion. Ich sage nicht, dass man sich dem Thema komplett verwehren muss, aber ich denke, Slow Fashion ist der wahre Luxus und auch Nachhaltig.
Ein Kleidungsstück, das wertig ist und entsprechend eine Geschichte zu erzählen hat, wird sich unabhängig von Saisonalitäten und modischen Diktaten bewähren. Und die zunächst vielleicht teuer geglaubte Anschaffungen, überzeugen langfristig durch ihre Qualität. Ich hatte nach Launch meines Shops bisher schon so viel tolles Feedback bekommen. Das hat mich mit großer Freude erfüllt. Umso mehr freue ich mich aber auch, wenn man mir Feedback gibt, was man vermisst. Das gibt mir die Chance zu wachsen und mich zu verbessern.
Ich hoffe, ich habe jetzt vielleicht den ein oder anderen ermuntert, mich zu kontaktieren, um mir die Möglichkeit zu geben, damit ich das Beste für meine Kundinnen finden kann.
Oder meinen Shop weiter zu empfehlen, denn alles was ich hier tue, tue ich aus voller Überzeugung, authentisch und mit ganz viel Liebe.
Herzlichst, Eure Silke